Die KfW hat bei einer Vielzahl ihrer Programme nicht nur den bereitstellungsfreien Zeitraum deutlich verlängert, sondern auch die Bereitstellungsprovision nahezu halbiert. Warum Fördermittel gerade für die Sozial- und Gesundheitsbranche interessant sind, weiß Thomas Krummenast von sozialfinanz.de.

Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (kurz KfW) ist ein Kreditinstitut des Bundes und die größte staatliche Förderbank weltweit. Die 1948 gegründete Einrichtung unterstützt durch die Gewährung zinsgünstiger Investitionskredite und Zuschüsse Vorhaben, die im Sinne des Bundes förderungswürdig sind. Dies betrifft sowohl Projekte von Privatpersonen wie auch von Unternehmen und öffentlichen Institutionen.

Als förderungswürdig gelten derzeit Projekte des Mittelstands und von Existenzgründern, die Gewährung von Investitionskrediten an kleine und mittlere Unternehmen, die Finanzierung kommunaler wie sozialer Infrastrukturvorhaben und des Wohnungsbaus (insbesondere des energieeffizientes Bauens und Sanierens) und Energiespartechniken. Weitere Betätigungsfelder sind Bildungskredite und die Filmfinanzierung.


Fördermittel der KfW für die Sozial- und Gesundheitswirtschaft

Die KfW-Förderkredite spielen für die Sozial- und Gesundheitsbranche seit langem eine wichtige Rolle. Insbesondere für die Finanzierung von Bauprojekten, wie z.B. für Neu-, Um- und Anbauten und energetische Sanierungen bieten sich diese Zuschüsse an.
Für die Sozial- und Gesundheitswirtschaft sind vor allem die KfW-Programme  „IKU Investitionskredit Kommunale und Soziale Infrastruktur sowie die Fördergruppe „Energieeffizient Bauen und Sanieren“ von großer Bedeutung.

Das Programm „IKU Investitionskredit Kommunale und Soziale Infrastruktur“ richtet sich an alle Unternehmen, die steuerbegünstigt im Sinne der Abgabenordnung sind und in eine soziale Infrastruktur investieren. Damit ist die Zielgruppe relativ weit gefasst, die Förderung mittels Zinsvergünstigung aber auch ebenso überschaubar.

Eine deutlich höhere Zinssubventionierung und darüber hinaus Tilgungszuschüsse kann erlangen, wer in der Fördergruppe „Energieeffizient Bauen und Sanieren“ in die Verbesserung der Energieeffizienz von Verwaltungs- und Wohngebäude investiert. Dabei wird unter anderem der Neubau energieeffizienter Wohngebäude gefördert. Hierzu zählen etwa Altenpflegeheime. Dabei gilt: je höher die erreichte Energieeffizienz ist, desto höher fallen die Vergünstigung durch Tilgungszuschüsse aus.


Änderungen bei der Bereitstellungsprovision der KfW

Oftmals steht der Zinssatz bei dem Vergleich von Kreditkonditionen im Vordergrund. Weniger Beachtung findet hingegen die Bereitstellungsprovision, die Banken für die Gewährleistung von noch nicht ausgezahlten Kreditbeträgen verlangen. Kreditnehmenden wird dadurch nach Vertragsabschluss regelmäßig ein Zeitraum eingeräumt, in dem keine Bereitstellungsprovision anfällt. In der Regel liegt dieser Zeitraum bei drei, häufig sechs Monaten. Er kann also bei längeren Bauvorhaben, die sich beispielsweise auf bis zu 24 Monate erstrecken, einen erheblichen Einfluss auf die Wirtschaftlichkeit haben.


„Eine durchdachte Finanzierungsstruktur gewährt, dass Sie sich während der Darlehenslaufzeit auf das Wesentliche konzentrieren können.“

Thomas Krummenast – Finanzierungsberater bei

Bislang hat die KfW-Bank bei einer Vielzahl ihrer Programme relativ kurze Zeiträume zwischen einem und drei Monaten eingeräumt, in denen keine Bereitstellungsprovision für nicht abgerufene Kreditbeträge anfiel. Auch die Höhe der Provision war mit jährlich 3% nicht mehr mit dem heutigen, niedrigen Zinsniveau vereinbar. Diesen Punkt hat die KfW nun zum Anlass genommen, gegenzusteuern: sie verlängert den bereitstellungsfreien Zeitraum in den meisten Programmen deutlich auf sechs Monate. Gleichzeitig halbiert sie nahezu die Bereitstellungsprovision von 3% auf jährlich 1,8%.

Es ist keine Frage, dass es für die Wirtschaftlichkeit von Bedeutung ist, Investitionskredite vom Zins- und Provisionsaufwand optimiert zu strukturieren. Doch auch eine durchdachte Finanzierungsstruktur ist elementar. Sie gewährt, dass Sie sich während der Darlehenslaufzeit nicht um Finanzierungsdetails kümmern müssen, und sich stattdessen auf das Wesentliche konzentrieren können: Ihre Kund*innen, Patient*innen und Bewohner*innen.

Informationen zum Autor:

Thomas Krummenast ist Finanzierungsberater bei dem Kölner Start-Up . Zuvor agierte der Diplom-Betriebswirt lange Zeit als Betreuer und späterer Teamleiter für Institutionelle Kunden bei der Bank für Sozialwirtschaft AG.